Sieben Tipps zum Vergraulen von Online-Nutzern

Was ist erfolgreicher Online-Journalismus? Ich habe mir einen satirischen Blick auf das redaktionelle Arbeiten im Web erlaubt. Wer journalistische Qualität in Netz für unwichtig hält oder der Ansicht ist, dass alle weiteren Überlegungen in Richtung Schreiben und Gestalten für Online-Medien überflüssig sind, findet hier sieben wertvolle Tipps. Besonders Punkt sieben wird Ihre Reputation im Web garantiert verändern. Vorsicht, Satire!

Die Tipps im Überblick:

  1. Content ist unwichtig 
  2. Kümmern Sie sich nicht um Ihre Nutzer 
  3. Verstecken Sie Ihre Informationen gut 
  4. Online-gerechte Aufbereitung ist Zeitverschwendung 
  5. Aufbau und Impressum versteht sowieso niemand 
  6. Kümmern Sie sich nicht um SEO 
  7. Ihre Nutzer sind blöd – behandeln Sie sie auch so 

Ausführlich: Sieben Tipps, wie Sie Online-Nutzer garantiert vergraulen

Erfolgsfaktoren für TV-Sender im Web

Social Media haben sich für TV-Sender zu einem wichtigen Kanal entwickelt, um die eigenen Inhalte ins Web zu verlängern und die User zu beteiligen. Am besten gelingt dies dem ZDF, so das Ergebnis einer Marken-Analyse der Digitalagentur Webguerillas. Untersucht wurden die Corporate-Social-Media-Präsenzen der größten acht deutschen TV-Sender (nach Marktanteilen): Das Erste, Kabel eins, Pro Sieben, RTL, RTL 2, Sat.1, Vox und ZDF. Dazu werteten die Forscher 22 verschiedene Erfolgskennzahlen wie Response Rate, Response Time, Engagement-Rate oder relatives Wachstum für die Social Media-Plattformen Facebook und Twitter aus.

Journalistische-Praxis-Autor Stefan Primbs zufolge enthält eine „Social-Media-Strategie im redaktionellen Umfeld“ im Wesentlichen folgende Elemente (Seite 74):

  • Die Vision, in der dargelegt wird, was Unternehmen von ihrem Social-Media-Auftritten erwarten beziehungsweise wie sie dort wahrgenommen werden wollen. 
  • Konkrete messbare Ziele, die mit Social-Media-Aktivitäten (oft innerhalb eines vorher festgelegten Zeitraums) erreicht werden sollen. Messbare Ziele können Reichweiten, Fanzahlen, Teilungsraten, Interaktionsraten, Verkäufe, Page-Impressions etc. sein. 
  • Die prinzipiellen strategischen Überlegungen, die damit verbunden werden (Umsetzungsformen der Inhalte, Formate, Medientypen). 
  •  Die Haltung, mit der sich ein Unternehmen dem Dialog mit dem User öffnet bzw. sich in diesen Dialog der User einbringt. Wie ernst ist man, wie selbstironisch, wie lustig? Dazu gehört auch die Frage der User-Ansprache: Duzen oder Siezen (oder sich drumherum mogeln). 
  • Inhaltliche und formale Fragen zum Nutzerdialog in sozialen Netzwerken und auch auf den eigenen Seiten. Soll die Kommentarkultur offen sein und/oder Debatten gezielt geführt werden? 
  • Führung der Seite: Wie weit darf sich ein Redakteur mit einer eigenen Meinung „aus dem Fenster lehnen“ oder sind die eigenen Mitarbeiter als Personen oder als Redaktion auf Twitter unterwegs? 

Die gesamte Nachricht bei Springer VS
Mehr zum neuen Buch „Social Media für Journalisten“ von Stefan Primbs

„Social Media verändern den Journalismus“

Social Media gehören inzwischen zum medialen Berufsalltag. Der richtige Umgang mit der Community und den Social-Media-Mechanismen entscheidet über den Erfolg. Der neue Band aus der Reihe Journalistische Praxis, auch Gelbe Reihe genannt, erklärt Strategie und Taktik für den journalistischen Einsatz von Social Media.

Den Webauftritt zum Buch gestalteten Studierende der HTWK Leipzig in enger Abstimmung mit dem Autoren. Als E-Book kann man „Social Media für Journalisten“ hier bestellen.

Was Journalisten beachten müssen, erläutert Journalistische-Praxis-Autor Stefan Primbs im Interview.

Fallstricke bei der Online-Recherche vermeiden

Bei der Onlinerecherche müssen Journalisten die Grundprinzipien einer sauberen Recherche wie beispielsweise das Prüfen der Quellen, die Auswahl der richtigen Recherche-Werkzeuge oder „Zwei-Quellen-Prinzip“ beachten. Wie das praktisch geht, beschreibt Markus Kaiser im neuen Lehrbuch „Recherchieren – klassisch, online, crossmedial“ in der Reihe Journalistische Praxis.


Das Zwei-Quellen-Prinzip
legt der Autor den Journalisten besonders ans Herz. Aufgrund von Zeit- und Produktionsdruck in den Online-Redaktionen wird diese Minimalanforderung an eine gute Recherche oft ignoriert. Immer häufiger werden beispielsweise Twitter-Meldungen ohne Prüfung einer zweiten Quelle genutzt, was zu Falschmeldungen führt. So verbreitete sich der Tweet einer BBC-Journalistin, die Queen sei in Krankenhaus eingeliefert worden und sogar tot, rasend schnell im Netz. Von vielen Medien wurde die News-Ente ungeprüft weiterverbreitet. „Auch wenn dies keine Entschuldigung für die Missachtung des Zwei-Quellen-Prinzips ist, sollte man bei einer Veröffentlichung dann wenigstens transparent machen, dass es sich um ein unbestätigtes Gerücht handelt bzw. nur die Teile veröffentlichen, die man zweifelsfrei recherchiert hat,“ so der Tipp von Markus Kaiser (Seite 22).

Eine Auswahl weiterer Tipps gibt es kostenfrei online im Portal Springer for Professionals.
Mehr zur Neuerscheinung „Recherchieren“

Recherchieren: Lehrbuch für klassische und Online-Recherche

Das Buch «Recherchieren» von Markus Kaiser aus der Reihe Journalistische Praxis verbindet auf bislang einmalige Weise die klassische Recherche
mit der Online-Recherche. Es gibt eine Einführung und einen Überblick
über verschiedene Recherchemethoden. Praxisorientierte Ratschläge können
sofort in der Praxis eingesetzt werden.
Darüberhinaus gibt «Recherchieren» einen
Überblick über Recherchemöglichkeiten und steckt den rechtlichen Rahmen
für die Recherche ab. 
Die Website zum Buch haben Studierende der HTWK Leipzig gestaltet. 
Hier können Sie das Buch bestellen (25 Euro), und hier das E-Book einsehen und bestellen (19,99 Euro).

Glückwünsche zu Wolf Schneiders 90. Geburtstag

Wolf Schneider, Journalist, Journalismuslehrer und Buchautor, wird am 7. Mai 2015 90 Jahre alt. In der „Gelben Reihe“ Journalistische Praxis hat er gemeinsam mit Detlef Esslinger von der Süddeutschen Zeitung das Lehrbuch Die Überschrift veröffentlicht. Die Journalistische Praxis bedankt sich ganz herzlich für die gute Zusammenarbeit bei insgesamt fünf Auflagen und einem E-Book und gratuliert Wolf Schneider herzlich zum Geburtstag!

Die Überschrift – mehr zum Buch und Bestellmöglichkeit
Die Überschrift – Bestellmöglichkeit für E-Book

Nordrhein-Westfalen: Lokalradios in Not

Wie geht es mit den Lokalradios in Nordrhein-Westfalen weiter? Der Branchendienst Kress-Report schreibt: „Die Lokalradios in NRW sind in der Krise. Obwohl die Zuhörerzahlen gut sind, schreiben viele Sender rote Zahlen.“

Der Hintergrundbericht beschreibt die Geschichte der Radioförderung und ihre Struktur: „Die Lokalsender in Nordrhein Westfalen gehören Betriebsgesellschaften, an denen die vor Ort wichtigen Verlage und die jeweilige Stadt oder eine ihrer Töchtergesellschaften beteiligt sind. (…) Für den Inhalt sind die Veranstaltergemeinschaften zuständig, in deren Aufsichtsräten Lokalpolitiker, Kirchen und Gewerkschaften das Sagen haben.“ Das Problem: Die Sender sind für Werbekunden nicht interessant.
Zum gesamten Beitrag bei kress.de

Zukunft des Journalismus, 1.4. (kein Scherz!)

Neue Formen des Journalismus, was hat sich wie verändert? Was heißt das für die Medien? Was heißt das für Medienpolitik? Welchen Wert hat Journalismus noch – und was muss der Demokratie guter Journalismus wert sein?

Beim 60. Münchner Mediengespräch anlässlich 15 Jahren BayernForum der Friedrich-Ebert-Stiftung und 15 Jahren Journalistenakademie diskutieren Journalisten und Journalistik-Wissenschaftler mit dem Publikum über Zukunft, Wandel und Wert des Journalismus.

Auf dem Podium:
– Prof. Dr. Michael Haller, Universität Leipzig / Institut für Praktische Journalismus- und Kommunikationsforschung Leipzig
– Stephan Goldmann, www.myhighlands.de und www.lousypennies.de
– Jessica Schober, wortwalz.de

Moderation:
Prof. Dr. Gabriele Hooffacker

Termin: 1. April, 19.30 Uhr. Ort: Orange-Bar, Zirkus-Krone-Str. 10 (Nähe Hackerbrücke) mit Blick auf München. Im Anschluss werden Erfrischungen gereicht. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und bitten um Anmeldung per Email an bayernforum@fes.de. Mehr dazu

Presserat erweitert Pressekodex um Online-Beiträge

Der Deutsche Presserat hat die Richtlinien des Pressekodex in Bezug auf nutzergenerierte Inhalte aktualisiert. Dabei ging es um medienethische Belange im Zusammenhang mit Online-Foren, Kommentarseiten und Leserbriefen. Zum Beispiel betont die neue Richtlinie 2.7, dass die Presse die Verantwortung für Online-Beiträge trägt, die von Nutzern zugeliefert werden, und dass solche Inhalte klar erkennbar sein müssen. Die Redaktion muss Verstöße gegen die Presseethik beseitigen, wenn sie davon Kenntnis erhält. Mehr dazu beim Presserat