Technik richtig nutzen

Interview mit Lukas Herzog

Was zeichnet eine gute Video-Kamera aus, was muss sie können?

Eine gute Video-Kamera sollte auch in stressigen Situationen gut bedienbar sein: Alle wichtigen Bedienelemente sollten leicht erreichbar sein – kein „menu diving“.

Außerdem sollte sie heutzutage auch (UHD) in höheren Framerates aufnehmen können. Die perfekte Kamera gibt es aber nicht: Es kommt bei der Auswahl immer darauf an, wofür sie eingesetzt werden soll.

Welche Grundkenntnisse der Kameratechnik sollte ein Fernseh-Journalist haben?

Fernseh-Journalist/innen sollten die grundlegenden Bedien- und Gestaltungselemente einer Kamera kennen, also Fokus, Blende, Brennweite, (ND-)Filter. Ein grundlegendes Wissen über Formate und Codecs aber auch Bildsensoren ist hilfreich. Und natürlich ein grundlegendes Wissen über Ton: Also Mikrofone, deren Bauform, Charakteristika und Einsatzzwecke.

Wie wichtig ist Technik-Verständnis in der Praxis?

Um gut gestalten zu können, muss man wissen, was die eigene Technik leisten kann, wo Fehlerquellen liegen und wie sich Probleme lösen lassen. Das alles geht nicht ohne Technikkompetenz. Es würde auch niemand auf die Idee kommen, Texte schreiben zu wollen, ohne zu wissen, wie man einen Stift bedient.

Wie sieht eine mobile Standardkonfiguration aus?

Das kommt wie immer auf den Einsatzzweck an: Für die schnelle Nachricht kann es ein Smartphone sein, für größere Projekte eine DSLM/R oder ein klassischer „Henkel“-Camcorder. Ebenso wichtig wie die Kamera ist das Zubehör: Stabilisierungen wie (Einbein-) Stativ oder Gimbal, externe Mikrofone auf der Kamera oder zum Anstecken an Interviewpartner*innen und ggf. ein bisschen Licht.

Was darf eine solche Kamerakonfiguration kosten?

Mobile Sets reichen von wenigen hundert Euro für Zubehör bis zu mehreren Tausend Euro für größere Kamerasysteme, passende Optiken und Co. Dabei unterscheiden sich nicht nur die technische Qualität der Ergebnisse, sondern vor allem auch die Langlebigkeit des Equipments. Auch hier gilt also: Auf den Einsatzzweck kommt es an.