Berufsfelder

Das Berufsfeld für Journalist/innen ist vielseitig. Es bietet ganz unter­schied­liche Tätigkeitsfelder und viele berufliche Chancen. Journalist/­innen arbeiten zum Teil in Festanstellung bei Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen, bei Radio- und Fernsehsendern, in der Unter­nehmens­kommu­nikation oder Online-Redaktionen.

Viele freiberuflich tätige Journalist/innen arbeiten auftragsbezogen und betreiben selbst Akquise. Dabei nimmt die Zahl hauptberuflicher Journalist/innen seit Jahren zu.

Mehr als 200.000 Beschäftigte in publizistischen Berufen

Die aktuellsten Zahlen für hauptberufliche Medienschaffende in Deutschland hat die Bundesagentur für Arbeit. Ihre Broschüre „Akademi­kerinnen und Aka­demiker“ berichtet in der neuesten Ausgabe vom April 2019: „Rund 220.000 Frauen und Männer übten 2017 eine Tätigkeit in Redaktion und Journalismus, Verlags- und Medienwirtschaft oder in der Öffentlich­keits­arbeit aus. Der Großteil entfällt mit 158.000 Erwerbstätigen oder 72 Prozent auf Tätigkeiten in Redaktion und Journalismus“.

Der Trend: Mehr Festangestellte, weniger Freiberufler

„Positive Beschäftigungsentwicklung, viele Selbständige: Der Wachstumstrend der sozial­versicherungs­pflichtigen Beschäfti­gung ist unge­brochen“, heißt es in der Broschüre „Akademikerinnen und Akademiker“. Ihr Fazit: „Die Statistik der Bundesagentur für Arbeit weist für 2018 113.000 Redakteure, Journalisten und Öffentlichkeitsarbeiter aus, die als Angestellte sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren“, berichten die Arbeitsmarktforscher vom IAB.

Boom der Online-Medien schafft neue Arbeitsplätze

Die Agentur für Arbeit hat einen Anstieg „der Beschäftigung von 2003 bis 2011 in publizistischen Berufen um 15 Prozent“ dokumentiert. Sie führt das „auch auf den Boom der Online-Medien“ zurück. Das kann zukünftigen cross­medialen Fernseh-Journalist/innen Mut machen. Denn zu ihren Aufgaben zählen Video­journalis­mus, Blogs, Podcasts und Social Media.

>> Link zur BroschüreAkademikerinnen und Akademiker

Crossmedialer Berufsalltag: Interviews mit Expert/innen

Wie kann man sich den Berufsalltag im crossmedialen Journalismus vorstellen? Wir haben Interviews mit 3 erfahrenen Expert/innen geführt, die in unter­schied­lichen journalisti­schen Bereichen tätig sind: als Videojournalist/in, als crossmediale Journalist/in und im Nachrichten­journalismus.

Tatjana Thamerus arbeitet crossmedial als freie Journalistin für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Podcast-Produktionen.
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Interview Thumbnail Tatjana Thamerus

Felix Rother hat Sportjournalistik studiert und arbeitet als freier Video­journalist und Marketingcontent-Produzent.
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Interview Thumbnail Felix Rother

Andreas Bachmann ist Redaktionsleiter der Redaktion Rundschau und Landes­berichte im BR Fernsehen mit langjähriger Erfahrung im  Nachrichten­journalismus.
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Interview Thumbnail Andreas Bachmann; Foto: Judith Häusler

So kann das Fernsehen für Berufseinsteiger attraktiv bleiben:

„Die Fernsehbranche muss mit der Zeit gehen. Wir sprechen von Bewegtbild, das für verschiedene Ausspielwege optimal aufbereitet wird: von klassischen Sendungsbeiträgen über Facebook-Videos bis hin zu Instagram-Storys.

Wer solche Videos produziert, holt auch Berufseinsteiger ab."

Bernhard BöthTeammanager Online beim hr
Bernhard Böth

"Die Fernsehbranche muss in ihren Sendungen und in der Nachwuchsförderung der alten Erkenntnis folgen: "Voll Neugier in die Welt hinaus".

Anforderungen und Programme ohne ideologische Verkrampfungen, ohne Kotau vor dem Zeitgeist und Mehrheitsmeinungen - nur Fakten und Transparenz zählen."

Alexander KulpokFreier Journalist und Autor
Alexander Kulpok

"Die Fernsehbranche kann für junge Zielgruppen attraktiv bleiben, wenn sie einen vielfältigen Programm-Mix mit hohen handwerklichen Standards auf allen Ausspielwegen anbietet.

Berufseinsteigern sollte sie verlässliche Beschäftigungsperspektiven zu fairen Rahmenbedingungen garantieren."

Bernhard Nellessenehem. SWR-Fernsehdirektor
Bernhard Nellessen

"Fernsehjournalisten erleben Orte und Menschen am intensivsten, weil sie bewegte Bilder auffangen. Kein anderes Medium ist so vielfältig wie das Fernsehen. Fernsehen ist so cool, nur noch riechen kann man nicht.

Mein Tipp für junge Fernsehjournalisten: Das Bild trägt den Fernsehbeitrag. O-Töne und Fernseh-Text sind zwar wichtig, aber der Kern der Geschichte muss über die Bilder erzählt werden"

Carl MarciniakFreier Journalist und Publizist
Carl Marciniak

"Fernsehen bietet ein breites Spektrum – inhaltlich, journalistisch, gestalterisch, technisch und beruflich.

Moderne Produktionsmöglichkeiten und Formate schaffen viel Spielraum für Kreativität – beste Voraussetzungen also auch für Einsteiger!"

Joachim WeyandRedakteur und Moderator beim SR-Fernsehen
Joachim Weyand

"Das ZDF muss sich noch stärker auf die Interessen jüngerer Zielgruppen konzentrieren und ihre Erwartungen und Bedürfnisse ernstnehmen.

Mit seriösem, glaubwürdigem Journalismus und inspirierenden Formaten finden wir hoffentlich nicht nur unser Publikum, sondern auch engagierte Mitarbeitende."

Anne ReidtLeiterin Hauptredaktion Kultur des ZDF
Anne Reidt