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Fehltritte der Recherche

Für viele Journalisten ist das Internet zum wichtigsten Recherchewerkzeug geworden. Doch das Internet führt nicht etwa zu einer besseren Qualität der journalistischen Recherche. Vielmehr ist das Überangebot an Informationen nicht selten der Grund für zu schnellen und unreflektierten Copy&Paste-Journalismus. Drei Beispiele solcher Fehlrecherchen mit schwerwiegenden Folgen möchten wir Ihnen vorstellen.

 

1. Die „heute Show“ macht aus Linker Rechtsextremin

 

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Bildquelle: heute Show

In der satirischen “heute Show” vom 6. Februar 2015 soll eigentlich die AFD kritisiert werden. Stattdessen setzt die Redaktion eine junge Linke-Politikerin ins Bild und stempelt sie als Rechtsextreme ab.

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2. Das vermeintliche Massaker in Bluewater

 

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Bildquelle: stern, dpa, Spiegel Online

Mit einer Internet-Inszenierung eines angeblichen Anschlags in den USA hat ein Regisseur 2009 für Aufsehen gesorgt. Selbst die Deutsche Presse-Agentur fiel auf die Aktion herein, die sich schlussendlich als Guerilla-Marketing-Kampagne für einen Film herausstellte. Die Bluewater-Affäre – ein Recherche-Fehltritt der gesamten deutschen Medien.

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3. Der zusätzliche Vorname Guttenbergs

 

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Bildquelle: Spiegel Online, The New York Times, Zeit

Recherche ist wichtig, um Falschmeldungen zu vermeiden. Immer wieder fallen Journalisten auf Fehler auf „Wikipedia“ herein. „Müssen wir uns diesen Namen merken?“ hat im Februar 2009 die „BILD“ getitelt und alle Vornamen des neuen Bundeswirtschaftsministers Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg aufgezählt. Der Schönheitsfehler: Ein Journalist und Blogger hatte zuvor den Eintrag in der Online-Enzyklopädie manipuliert und zu Maria, Nicolaus, Johann, Sylvester den weiteren Vornamen Wilhelm hinzugefügt – mit dem Ziel, den Medien auf den Zahn zu fühlen. Einen Hoax nennt man solche Scherze bzw. bewussten Falschmeldungen im Netz.

 

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