Cover des Bandes Special Interest aus der Gelben Reihe Journalistische Praxis

Unser Bild vom Ausland wird nachhaltig von der Auslandsberichterstattung geprägt
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Aktuelle Forschungstrends

Ungefähr 1,2 Milliarden Menschen muslimischen Glaubens gibt es, nach dem Christentum ist der Islam die zweitgrößte Religionsgemeinschaft. Sie sind in unterschiedlichen Kontinenten und Gesellschaftsystemen zu Hause, haben völlig unterschiedliche Lebenswirklichkeiten.
Dennoch wird in den deutschen Medien oft ein Bild von „dem Islam“ oder „den Muslimen“ vermittelt, ganz gleich ob die Radikalisierung von jungen Palästinensern oder die Einführung von Islamunterricht an deutschen Schulen debattiert wird.
Viele Studien zeigen, dass nach den Terroranschlägen vom 11.September 2001 der Islam verstärkt mit Gewalt in Verbindung gebracht wird. Ein Großteil der Deutschen steht dem Islam negativ gegenüber.
Umso größer ist die Verantwortung der Medien, die unser Bild von den Muslimen im In- und Ausland prägen.
Das Bild des Islam in den Medien ist immer häufiger Gegenstand von Forschungsarbeiten und Studien. Janis Brinkmann beleuchtet in seinem in Journalistik 1/2012 erschienenen Text „Arabellion im Abendland“ die deutsche Islamberichterstattung während des „Arabischen Frühlings“, während Kai Hafez und Carola Richter in ihrer Studie sich explizit mit dem Islambild bei ARD und ZDF beschäftigen.

 

 

Arabellion im Abendland aus: Journalistik Heft 1/2012
Janis Brinkmann: Arabellion im Abendland.pdf

Das Islambild von ARD und ZDF aus: Fachjournalist Heft 3/2008
http://www.dfjv.de/uploads/tx_eleonartikel/Hafez-Richter_Islambild_ARD_ZDF.pdf

 

In den deutschen Medien wird Migration immer wieder als Bedrohung oder zumindest als wenig gewinnbringend für die Aufnahmegesellschaft präsentiert. Oft werden Zuwanderer stereotypenhaft dargestellt, man spricht zum Beispiel von „den Afrikanern“ ohne Motive und soziokulturelle Hintergründe dieser Menschen zu berücksichtigen.

Florence Tsagué, Lehrbeauftragte an der Philosophischen Fakultät der Universität Siegen, beleuchtet in ihrem ebenfalls in Journalistik 1/2012  veröffentlichten Text „Dekonstruktion des Mythos Europa“ die unterschiedliche Wahrnehmung von Migration in deutschen und senegalesischen Medien.
Florence Tsagué: Dekonstruktion des Mythos Europa.pdf

 

Anja Stumpf