Nutzerforschung: Für Online-Nachrichten zahlen?

Wie Nachrichten unter den Bedingungen einer digitalen Medienlandschaft gefunden und genutzt werden, hat der Reuters Institute Digital News Survey 2013 erforscht. In einer vergleichenden Studie wurden die Nachrichtenrepertoires in fünf europäischen und drei außereuropäischen Ländern untersucht. Die Ergebnisse präsentieren Sascha Hölig und Uwe Hasebrink in der aktuellen Ausgabe der Mediaperspektiven.

Hauptproblem für die Anbieter von Onlinenachrichten ist demnach die kaum vorhandene Zahlungsbereitschaft der Nutzer: „In allen Ländern gibt nur eine klare Minderheit der
Internetnutzer an, bereits für digitale Nachrichten gezahlt zu haben.“ Ansätze für mögliche künftige Verschiebungen sehen die Autoren vor allem bei Jün­geren. Zudem seien die Nutzer mobiler Endgeräte eher bereit für Nachrichten zu zahlen.

Fotos: Journalistische Praxis auf den Medientagen

Mit einem Stand war die Buchreihe Journalistische Praxis auf dem Mediencampus-Areal bei den Medientagen München vertreten. Markus Kaiser, Leiter der Mediencampus-Geschäftsstelle, Autor der Buchreihe und Herausgeber des Lehrbuchs Special Interest begrüßte Barbara Emig-Roller, die die Reihe bei Springer VS betreut. Im Gepäck hatte sie die Einführung in den praktischen Journalismus von Walther von La Roche, die es seit Mai 2013 auch als E-Book gibt. Am Stand unterstützte uns tatkräftig Sophie Appl. Vielen Dank!




Fotos: Peter Lokk, Leiter der Journalistenakademie und Co-Autor von Pressearbeit praktisch

Studie: Mobile Onlinenutzung ist Alltag geworden

Das Internet mobil über Smartphones und Tablets zu nutzen schürt die Erwartung der Nutzer, dass jegliche Inhalte jederzeit in adäquater Form für alle Endgeräte für sie verfügbar sind. Das ist ein Ergebnis der ARD-Mobilstudie, bei der zunächst 65 Mobilnutzer protokollierten, was sie wann online tun, und 20 davon daraufhin vertieft befragt wurden. Auf der Basis der gewonnenen Erkenntnisse wurden 400 Personen online befragt.

Ubiquität: Das Smartphone kommt überall zum Einsatz. Demgegenüber wird das Tablet vorrangig zuhause genutzt. Substitution: Dabei ersetzt es PC und Laptop nicht, drängt sie aber weiter zurück. Auch das Fernsehgerät wird durch die mobilen Geräte nicht ersetzt. Immer mehr Zuschauer nutzen beides parallel. Die Parallelnutzung scheint für einen Großteil des Publikums immer stärker die Regel zu werden, wobei die Internetaktivitäten zumeist nichts mit dem laufenden Programm zu tun haben.

Das Ergebnis der ARD-Mobilstudie ist in der aktuellen Ausgabe von Media-Perspektiven veröffentlich.

Storys digital erzählen und Daten visualisieren

20 Werkzeuge für digitalen Journalismus hat Sarah Marshall für www.journalism.co.uk zusammengestellt. Allen voran natürlich Storify fürs digitale Geschichtenerzählen mithilfe von Social Media. Weitere Klassiker sind Bambuser und Soundcloud. Doch auch neue und unbekanntere Tools werden vorgestellt, für die interaktive Timeline ebenso wie fürs Entlarven gefaketer Fotos.

Ergänzen möchte ich die Liste noch um den Public Data Explorer von Google, der öffentlich zugängliche statistische Daten sofort in Grafiken umsetzt.

Zum Beitrag „20 Tools…“ (englisch)
Zum Data Explorer

Neu: „Radio-Journalismus“ bei Springer VS erschienen

„Radio-Journalismus“ ist ein Lehrbuch, das mit dem Radio-Machen und der crossmedialen Arbeit beim Radio vertraut macht. Soeben ist es in der 10. Auflage erschienen.

Ebenso wie es kaum ein Radio-Programm ohne begleitenden Internet-Auftritt mehr gibt, so kommt auch kein Radio-Journalist mehr ohne fundiertes Wissen über die Online-Arbeit aus. Mit der zehnten Auflage liegt Radio-Journalismus nun auch in einer E-Book-Ausgabe vor. Darüber hinaus ist das Buch Radio-Journalismus jetzt Bestandteil der Datenbank „SpringerLink“ und damit allein in über 150 deutschsprachigen Hochschulen verfügbar. Dafür hat der Wissenschaftsverlag SpringerVS gesorgt, bei dem die gesamte gelbe Reihe Journalistische Praxis jetzt erscheint.

Zum Webauftritt mit zusätzlichem Online-Material
Hier kann man das Buch bestellen

W3B-Studie: Die meisten machen Ferien vom Internet

Die meisten Internet-Nutzer (41 %) haben vor, im Urlaub deutlich weniger zu surfen als im Alltag, fast jeder Fünfte (17 %) will seine Online-Nutzung zumindest ein wenig einschränken. Fast ebenso viele geben an, das Internet im Urlaub überhaupt nicht nutzen zu wollen. Neben diesen Ergebnissen zeigt der W3B-Report „Reisen im Internet“, dass Internet und Mobile Web bei der Urlaubsvorbereitung- und -buchung von großer Bedeutung sind.

Zu den Online-Nutzern, die in den Ferien Urlaub vom Internet machen möchten, zählen Personen fast aller Demographie- und Nutzergruppen. Nicht einmal jeder Zehnte beabsichtigt, seine Online-Nutzung während der Urlaubsreise gar nicht zu reduzieren und genauso viel zu surfen wie sonst auch. Und 16 % der Befragten machen im Urlaub gezwungenermaßen eine Online-Pause, da kein Internetzugang am Urlaubsort vorhanden ist. Zur Pressemitteilung bei W3B

Abbildung: W3B

Tagung: Technik treibt den Journalismus an

Mit Journalismus und Technik befassten sich die Präsentationen und eine Podiumsdiskussion bei der Jahrestagung „Von analog nach digital“ der Journalistik-Fachgruppe der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaften in München.

Martin Welker und seine Kollegen Leif Kramp und Stephan Weichert fragten nach der Innovationspotenz in Zeitungsredaktionen. Dabei ging es auch um lernende Redaktionen. Hier im Bild präsentiert Martin Welker drei altersmäßig unterscheidbare Personentypen in Redaktionen.

Wie der Second Screen bei der „Rundshow“ vom Bayerischen Rundfunk eingesetzt wird, untersuchte Timo Spiess in seiner Bachelor-Arbeit bei Annika Sehl. Eins seiner Ergebnisse: Die große Mehrheit nutzt nicht etwa Facebook, sondern Twitter.

In der Podiumsdiskussion am Schluss präsentierte Heinrich Hussmann einen Blick in die Geschichte der Online-Technik – dazu zählen für ihn bereits das Web 2.0 und auch das „Web quared“ – und in ausgewählte Projekte der Medieninformatik.

Zum Programm der Tagung
Zum Book of Abstracts (PDF)

100 Jahre Riepl’sches Gesetz

Was sagt uns das Riepl’sche Gesetz heute? Urs Meier hat für das Europäische Journalismus-Observatorium (EJO) das vieldiskutierte „Gesetz“ in seinen historischen Kontext gestellt. Er meint: „Riepls 100-jähriges Buch steckt voller Anregungen für eine neue Sicht auf die moderne Medienwelt.“ Und so beginnt sein Beitrag:

„Als der Altphilologe und Chefredaktor der «Nürnberger Nachrichten» Wolfgang Riepl in einem Einleitungskapitel zu seiner grossen Monographie über «Das Nachrichtenwesen im Altertum» fast beiläufig ins Grundsätzliche ausschweifte und über einen «Grundsatz der Entwicklung des Nachrichtenwesens» räsonierte, wollte er gewiss nicht die Welt um ein «Riepl’sches Gesetz» bereichern. Es war Jahrzehnte später die Medienwissenschaft…

Zum gesamten Beitrag „100 Jahre Riepl’sches Gesetz“
Zur digitalen Fassung von Wolfgang Riepls Werk „Das Nachrichtenwesen des Altertums. Mit besonderer Rücksicht auf die Römer“, Leipzig-Berlin 1913

Indie-Buch-Blog rezensiert E-Books

Das Indie-Buch-Blog rezensiert E-Books von Indie-Autoren – allen, die E-Books im Eigenverlag herausbringen. Entstanden ist es aus einer Wette: Wer zuerst eine Geschichte mit mindestens 150 Seiten vorweisen kann, schreibt Sonja Schuhmacher, die Betreiberin des Indie-Buch-Blogs. Indie-Autoren können E-Books zur Rezension einreichen, und man kann auch eigene Rezensionen veröffentlichen. Seit kurzem schreibt das Indie-Buch-Blog auch auf Twitter.

Zum Indie-Buch-Blog

Mobile Nutzung auf Kosten der stationären

Die mobile Nutzung via App oder mobiler Website nahm beim Kicker um 54% auf 2,2 Mio Nutzer zu, die via „Kicker“-Website im stationären Internet fiel dagegen um 13%. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Marktforschungs-Studie von comcore, die die Veränderung im Nutzerverhalten zwischen November 2011 und November 2012 untersuchte.

Ähnlich sieht es bei „Bundesliga.de“ und „Sportschau“ aus. Mehr Nutzer im stationären Web als im mobilen haben noch „Sport1“ und „Fussball.de“. Insgesamt lässt sich klar ein Trend weg von der stationären hin zum mobilen Nutzung erkennen.

Zur Marktforschungs-Studie von comcore.