Cover des Bandes Special Interest aus der Gelben Reihe Journalistische Praxis

Erich-Brost-Institut (EBI) für internationalen Journalismus, Institut für Journalistik (IfJ) an der TU Dortmund

Auslandsberichterstattung: Gegenstand der Hochschulausbildung von Journalisten
Quelle: fotolia

Das Erich-Brost-Institut für internationalen Journalismus http://www.brost.org mit dem Schwerpunkt Europa widmet sich in Forschungsprojekten und Publikationen dem Vergleich internationaler Journalismuskulturen. Das Institut bietet ein Forum für den Austausch über internationale Themen im Journalismus und setzt sich deshalb für die Vernetzung von Wissenschaftlern aus aller Welt ein. Die Mitarbeiter des EBI organisieren Konferenzen und Vorträge, laden Gastdozenten ein und nehmen an internationalen Projekten teil.
Die am Institut für Journalistik der TU Dortmund http://www.journalistik-dortmund.de angesiedelte Professur für internationalen Journalismus, die gleichzeitig die wissenschaftliche Leitung des Erich-Brost-Institut innehat, trägt zu einer Internationalisierung der Journalistenausbildung der TU Dortmund bei. Die Ausbildung der Studenten des IfJ findet in enger Kooperation mit dem EBI statt. Das Erich-Brost-Institut wirkt zudem in Form der Qualitätskontrolle an der Aus- und Weiterbildung der internationalen Journalistenausbildung mit.

Ausbildung

Für das Erich-Brost-Institut ist es wichtig, in den Forschungsprojekten und in der Ausbildung eine Verbindung zwischen Theorie und Praxis herzustellen. Die Mitarbeiter und Studenten des EBI beschäftigen sich intensiv mit Themen zum internationalen Journalismus. Das Studium am Institut für Journalistik der TU Dortmund gliedert sich in verschiedene Module. Ein Modul heißt „Auslandsberichterstattung“. Dort werden die Grundlagen in den Bereichen „Mediensystem im internationalen Vergleich“ und „Auslandsberichterstattung“ gelegt. Themen anderer Lehrveranstaltungen sind Vermittlung, Ethik, Medienökonomie, Medienrecht/Medienpolitik und Kommunikationstheorie. Wichtig ist dem Institut für Journalistik an der TU Dortmund auch, dass für die Studenten das journalistische Arbeiten in Englisch selbstverständlich wird. Der Bachelor-Studiengang bietet im vierten Semester seit 2010 die Pflichtveranstaltung „International Media Systems and Journalism Cultures“ in englischer Sprache an. Im weiteren Verlauf des Studiums und im anschließenden Masterstudiengang gibt es die Möglichkeit an Seminaren mit unterschiedlichen Schwerpunkten des internationalen Journalismus teilzunehmen. Auch hier besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Erich-Brost-Institut. Im Schwerpunkt „Internationales“ bietet die TU Dortmund ihren Studenten regelmäßig Seminare in Verbindung mit laufenden Forschungsprojekten des EBI an. Darüber hinaus gehören Exkursionen im Ausland, englischsprachige Vorlesungen und Gespräche mit Medienexperten zum weiteren Programm.

Praxisseminare zur Auslandsberichterstattung

Auslandsprakrika sind am Erich-Brost-Institut möglich. Sie werden durch den Koordinator des Erasmus-Programm http://eu-community.daad.de gefördert und unterstützt. Am Institut für Journalistik in Dortmund gehen die Studenten nach vier Semestern in das integrierte Volontariat und lernen in zwölf Monaten die Arbeit in Print- und Rundfunkmedien kennen. Am IfJ werden als Lehrbeauftragte auch erfahrene Auslandskorrespondenten verpflichtet (u. a. Charlotte Wiedemann, ZEIT- Journalistin; Ruprecht Eser, früherer „heute journal“-Moderator und Leiter des ZDF-Büros in London).

Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern

Das EBI arbeitet eng mit Stiftungen und Organisationen sowie Universitäten und Institute mit ähnlichem Themenschwerpunkten in Deutschland oder im Ausland zusammen. Die Kooperation findet meist im Rahmen von Forschungsprojekten http://www.brost.org/forschungsprojekte.html statt.

Crossmediales Arbeiten

Den neuen Medien gilt in der Journalistenausbildung eine große Aufmerksamkeit. In Veranstaltungen und Seminare erlernen die Studenten  den journalistischen Umgang mit den neuen Medien. Die Lehrredaktion pflichtlektüre online ist die Online-Lehrredaktion des Instituts für Journalistik der TU Dortmund. Der Campussender eldoradio* und der Fernsehsender do 1-TV übernehmen bei der Ausbildung zukünftiger Hörfunk- und Fernsehjournalisten eine wichtige Aufgabe. Gute Fremdsprachenkenntnisse sind im Rahmen des crossmedialen Arbeitens Pflicht. Prof. Larry Stuelpnagel von der Northwestern University in Illionois (USA) erarbeitete mit Studenten crossmediale, englisch-sprachige Reportagen.

Austausch mit anderen Universitäten und Journalistenschulen

Der Austausch mit den benachbarten Universitäten erfolgt grundsätzlich über die Nebenfächer. Eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Universitäten in Bochum, Essen und Duisburg, erfolgte 2007 mit der Gründung der Universitätsallianz Metropole Ruhr (UAMR). Unter dem Motto „gemeinsam besser“ werden vielfältige Angebote zu Kooperationen und Vernetzungen für Forschergruppen und Fakultäten angeboten. Darüber hinaus gibt es zahlreiche projektgebundene Kooperationen mit anderen Hochschulen im In- und Ausland.

Ausblick

Die enge Zusammenarbeit mit dem Erich-Brost-Institut für internationalen Journalismus bietet vor allem Studierenden des IfJ der TU Dortmund mit dem Schwerpunkt Auslandsberichterstattung eine sehr gute Perspektive hinsichtlich der späteren beruflichen Laufbahn. Vor allem die Praxisseminare im Bereich Auslandsberichterstattung erleichtern den Informationsaustausch untereinander und ermöglichen ein internationales Netzwerk mit anderen Kollegen. Das Institut für Journalistik plant für die Zukunft einen internationalen Master, sobald sich der reguläre Master, der im Wintersemester 2011/12 eingeführt wurde, etabliert hat.

Aktuelle Forschungstrends

Ein Beitrag zur Auslandsberichterstattung von Erich Brinkmann, der am Institut für Journalistik der TU Dortmund studiert.

Brinkmann, Janis (2011): „Arabellion“ im Abendland. Die Islamberichterstattung der deutschen überregionalen Presse während der Arabischen Revolution 2011. Unveröff. Bachelor-Arbeit, Institut für Journalistik, TU Dortmund
Janis Brinkmann: Arabellion im Abendland.pdf

Tsagué Assopogum, Florence (2012): Migration aus Afrika in die EU. Eine Analyse der
Berichterstattung in deutschen und senegalesischen Zeitungen. Wiesbaden: Springer VS.
Florence Tsagué: Dekonstruktion des Mythos Europa.pdf

 

Esther Grunert