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Korrespondentenbericht aus dem Ausland

 

Von Stefanie Markert

ARD-Korrespondenten bedienen in der Regel alle 64 Radioprogramme der ARD und oft auch die drei des Deutschlandradios. In Brüssel teilen sich Sender-Gruppen die Kosten für ihre gemeinsamen Korrespondenten. Verantwortlich für die Korrespondenten ist ihr jeweiliger Heimatsender. Große ARD-Anstalten sind für mehrere Korrespondentenplätze federführend, kleine nur für wenige.

Tipp: Wer als Korrespondent ins Ausland will, sollte sich schon vor der Bewerbung um ein Volontariat darüber informieren, welche Sender für welche Korrespondentenplätze zuständig sind.

Für fünf Jahre (drei plus Verlängerung um zwei oder zwei plus drei Jahre) bleiben die ARD-Korrespondenten/innen im Ausland. Nach in der Regel einiger Zeit bei ihrem Heimatsender können sie dann erneut ins Ausland oder auch ins Hauptstadtstudio Berlin geschickt werden. Korrespondenten sind meist Politikjournalisten, obwohl sie im Ausland ressortübergreifend bis hin zu Sport und bunten Themen arbeiten müssen. Dem Präsentationsstil junger, musikgeprägter Wellen müssen sie ebenso gerecht werden wie dem von Info-Radios. (www.ard.de/ korrespondenten-welt).

Festangestellt sind die meisten ARD-Korrespondenten. Aber auch freien Mitarbeitern kann sich eine Chance eröffnen, Auslandskorrespondent/in zu werden. Allerdings gilt dies nur ausnahmsweise und nicht für alle Sender. Die Freien bekommen dann für die Zeit im Ausland einen Zeitvertrag. Bedenken sollten sie dabei, wie es anschließend beruflich im Sender weitergeht.

Wenn Sie erwägen, einmal als Korrespondent/in zu arbeiten, sollten Sie dies langfristig vorbereiten. So könnte es gehen:

  • frühzeitige Entscheidung für ein Berichtsgebiet,
  • entsprechende Sprach- und Länderkenntnisse erwerben,
  • viele Aufenthalte dort,
  • journalistische Arbeiten über dieses Gebiet,
  • Urlaubsvertretung von Korrespondenten.

Dennoch ist der Erfolg keineswegs sicher. Die Konkurrenz ist meist groß.
((Ende Übersicht))

Privatradios haben kaum eigene Korrespondenten. Häufig nutzen sie Beiträge von Agenturjournalisten (Rufa/dpa-audio), manchmal auch von Zeitungskorrespondenten vor Ort. Zu besonderen Sportevents (wie Fußball-WM oder Olympische n Spielen) schicken einige große Privatradios Mitarbeiter in einen gemeinsamen Korri-Pool.

Was ist daheim ein Thema? Diese Frage stellt man sich als Korrespondent/in jeden Morgen neu. Dabei sollte sich niemand von der Agenturhörigkeit der Heimatredaktionen entmutigen lassen, die manchmal nach dem Motto leben: Es kann nicht sein, was nicht bei dpa, Reuters oder AFP schon gemeldet wurde. Doch, es kann.

Ein Thema ist:

  • ein bedeutendes bzw. schwer wiegendes Ereignis (Gipfeltreffen, Wahlen, Katastrophen),
  • Ereignisse mit Bezug zum eigenen Heimatland (bilaterale Treffen, Wirtschaftskontakte),
  • ein Ereignis, das eine wichtige Person des Gastgeberlandes betrifft (Krankheit des Präsidenten, Skandale um Spitzenpolitiker, Tod eines berühmten Künstlers),
  • die Fortschreibung wichtiger Ereignisse (Presseschau, Reaktionen nach Atomtests),
  • eine überraschende Entwicklung (plötzliche Unruhe, Attentat),
  • ein Hintergrundbericht zu sich anbahnenden Ereignissen (Zuspitzung in einem Krisengebiet),
  • ein Beitrag, der das Land näherbringt, Unterschiede aufdeckt, Kuriositäten erklärt, Lösungsideen aufzeigt für Probleme, die auch im Heimatland des Korrespondenten existieren,
  • ein Quereinstieg, mit dem ein nicht tagesaktuelles Thema beleuchtet werden kann (Gründung eines Radios, das nur Musik des Landes spielt – Tendenz: zurück zur nationalen Kultur etc.)