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2.8 Akzentuierung

 

Hörbeispiel 8 „Akzentuierung“ glocke

 

Paul:
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stiftWelche Wörter hat Mia akzentuiert?

Mias Akzentuierung
00 Neustadt.
01 Bei einem Brand ist eine 71-jährige Frau ums Leben gekommen.
02 Nach Angaben der Polizei wurde sie von der Feuerwehr tot in ihrer Küche gefunden.
03 Die Wohnung der Toten wurde schwer beschädigt.
04 Über die Ursache des Brandes teilte die Polizei noch nichts mit.

 

Nachrichtentexte sind hochverdichtet und enthalten viele Informationen in schneller Folge. Nachrichtensprecher/innen heben diese Informationen fast alle hervor – sie setzen sprecherische Akzente, z.B. durch größere Lautheit, langsameres Sprechtempo, melodischen Kontrast und präzisere Artikulation.
Typisch für Radionachrichten sind Akzenthäufungen. Die Aufgabe von Nachrichtensprecher/inne/n ist aber, durch gezielt gesetzte Akzente besonders wichtige, also neue Informationen hervorzuheben und damit das Sinnverstehen der Hörer/innen zu unterstützen. Das bedeutet: Die Sprecher/innen müssen zunächst den Text selbst verstehen und sich dann für bestimmte Akzentstellen entscheiden.

Hörverständlich geschriebene Nachrichtensätze sind so aufgebaut, dass am Anfang das Thema steht, worüber etwas mitgeteilt bzw. berichtet werden soll. Das kann auch eine Anknüpfung an bereits Gesagtes sein. Das Neue im Textverlauf (das Rhema) bzw. die Information mit dem höchsten Mitteilungswert steht möglichst am Satzende. Das ist deshalb wichtig, weil diese Information beim Sprechen den für die Mitteilungsabsicht wichtigsten letzten Akzent erhält (sog. Sinnkernakzent). Am Sinnkernakzent erschließt sich den Hörer/inne/n der Gesamtsinn einer Sprecheinheit. Nachrichtensprecher/innen sollten sich deshalb vor allem auf den Sinnkernakzent einer Sprecheinheit konzentrieren.

buch
Bose, Ines et al. (2011): Testmaterial zur Hörverständlichkeit von Radionachrichten. In: Bose, Ines / Schwiesau, Dietz (Hg.) (2011): Nachrichten schreiben, sprechen, hören. Forschungen zur Hörverständlichkeit von Radionachrichten. Frank & Timme: Berlin, 15-79.
Stock, Eberhard (1996a): Deutsche Intonation. Langenscheidt: Leipzig (Kapitel 2.3 und 4).

 

stiftWelche Wörter sollte Mia nach den Regeln sinnvermittelnden Vorlesens akzentuieren?

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Notizen

 


 


 


 


 


 


 


 


 

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